Expressbrief nach Deutschland (1938)



Am 25. Dezember 1938 wurde der hier abgebildete Brief per Eilboten (Urgente) in San Sebastian aufgegeben und auch dort zensiert. Die Massenfrankatur mit 15 Exemplaren der grünen El Cid Dauermarke zu 10 Céntimos (= 1,50 Pesetas) errechnet sich aus 50 Cts. für einen Auslandsbrief und 1 Peseta für die Expressgebühr. Bis zum 9. Januar 1939 galten in Nationalspanien noch die Auslandstarife der Republik vom 1. Januar 1935. Die beigeklebte Tuberkulose-Zuschlagsmarke war in der Zeit vom 22. Dezember 1938 bis 3. Januar 1939 für Inlandspost zwingend vorgeschrieben - auf einem Brief ins Ausland war sie obsolet.

Obwohl der Absender das spanische Urgente rot unterstrichen hat und auch versuchte, die in Deutschland vorgeschriebene Kennzeichnung von Expressbriefen (ein rotes Andreaskreuz auf der Briefvorderseite) anzubringen, ist die Sendung in Deutschland offensichtlich nicht per Eilboten zugestellt worden, da sie keinen deutschen Zustellvermerk und keine entsprechenden Poststempel aufweist - ein Schicksal, das er leider mit vielen spanischen Expressbriefen ins Ausland teilt, die nicht mit dem international gültigen roten EXPRESS-Label gekennzeichnet waren und im Bestimmungsland unerkannt in der Tagespost landeten.

Bemerkenswert ist noch, dass der Brief offensichtlich innerhalb Spaniens eine kurze Strecke per Luftpost befördert wurde: Rückseitig findet sich der "nationale", mit Falange-Pfeilen verzierte sechseckige Flugpoststempel von Burgos (26. DIC. 1938) und ein Durchgangsstempel von Salamanca (28. DIC. 38).

ZURÜCK