Luftpostbrief 2. Gewichtsstufe von Las Palmas nach Hamburg (1938)



Die Kanarischen Inseln waren mit dem Beginn des spanischen Bürgerkrieges von der Luftpostverbindung mit dem Mutterland abgeschnitten, da die von der L.A.P.E. (Líneas Aéreas Postales Españolas) geflogene Linie über Marokko nach Sevilla/Madrid eingestellt wurde. Im Oktober 1936 wurde daher mit der Deutschen Lufthansa ein Vertrag unterzeichnet, nach dem künftig Lufthansa-Maschinen auf dem Rückflug von Brasilien auf den Kanaren Post nach Lissabon aufnehmen sollten, was am 31. Oktober 1936 zum ersten Mal geschah. Um die vereinbarten Luftpostzuschläge von 0,80 (bis 20 gr. nach Spanien), 0,50 (je weitere 20 gr. nach Spanien) und 1,25 Pesetas (Deutschland und Europa) zu decken, entstanden in einer einheimischen Druckerei die bekannten Überdruck-Luftpostmarken der Kanarischen Inseln, die offiziell bis zum 27. April 1938 verwendet werden durften und bei den zeitgenössischen Sammlern sehr begehrt waren und teuer bezahlt wurden. Danach übernahm die IBERIA den Flugpopostdienst.

Der hier gezeigte Brief vom 11. Dezember 1938 nach Hamburg ist mit den neuen Dauermarken Nationalspaniens frankiert: Einem senkrechten Dreierstreifen der blauen Isabella-Marke mit farbigem Hintergrund, einer violetten 20 Céntimos der Ausgabe Ferdinand und einer 10 Céntimos El Cid. Das Gesamtporto von 3,30 Pesetas errechnet sich aus 50 + 30 Céntimos für einen Brief bis 40 Gramm zuzüglich zweier Luftpostzuschläge à 1,25 Pesetas. Entwertet wurden die Marken mit dem speziellen, rechteckigen Luftpoststempel POR VIA AEREA / LAS PALMAS, den es in dieser Form nur auf den Kanaren gab. Außerdem trägt der von der Zensur göffnete und wieder verschlossene Umschlag den violetten Stempel der Militärzensur Las Palmas (Heller P12.1b). Ein Ankunftsstempel wurde in Hamburg leider nicht angebracht (im DR seit 1933 für einfache Luftpost nicht mehr vorgeschrieben).


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